06.01.2022 – Schmale Venussichel (0,5 %)

Beobachtungsbericht

Der Planet Venus befand sich genau heute in unterer Konjunktion zur Sonne, befand sich also genau zwischen Erde und Sonne. Dabei aber etwas versetzt und am Himmel oberhalb der Sonne, denn sonst hätten wir ja einen Venustransit erlebt. Dabei wurde die Venus bereits im Dezember scheinbar immer etwas größer und die Phase der Venus nahm ab, es wurde also mit und mit, eine schöne Sichel sichtbar, wie man das auch vom Mond kennt. Da es mit dem Wetter im Dezember so eine Sache war, oder wenn es mal gute Bedingungen gab die Arbeit keine Zeit gegeben hat zur Beobachtung, hat es am 06.01.2022 dann doch noch vor der unteren Konjunktion geklappt. Dabei wurde an dem Abend bereits mit dichter Bewölkung aus Westen gerechnet, die aber dann doch gegen Abend noch einmal etwas auflockerte, beziehungsweise einfach nicht so dicht wurde, wie sie es sollte. Da ich an dem Tag zum Glück im Homeoffice arbeitete, hatte ich mich tagsüber einfach sicherheitshalber mit den Beobachtungsdaten wie zum Beispiel der Uhrzeit befasst, sodass ich spontan reagieren konnte. Die Beobachtung an sich war dann mal wieder so eine, bei der ich einfach riesiges Glück hatte.

Als ich gegen 16:45 Uhr sah, dass es in Richtung Südwesten dann doch noch sehr wolkenfrei in Richtung Horizont war, entschied ich mich spontan doch noch zum Feld zu gehen, um einen Beobachtungsversuch zu wagen. Im Schnellschritt ging es dann in gut 2 Minuten zum Feld und der Blick in der wichtigen Richtung, war dann doch eher bescheiden. Dort hielten sich teils dichtere Wolken, besonders auch mal wieder vom Kraftwerk. Mit dem Fernglas versuchte ich dann mein Glück, konnte aber zunächst die Venus nicht finden. Nach ein paar Versuchen, die so circa 3 Minuten gedauert haben sollten, sah ich die Venus dann doch! Bereits im Fernglas war die Sichelform zu erkennen, wenn auch aufgrund der geringen Höhe über dem Horizont, natürlich nicht sehr detailliert. Aber dann wurde es hektisch! Denn schon im Fernglas sah ich den Rand kompakterer Wolken, die sich der Venus annäherten. Ich glaube so schnell habe ich noch nie die Kamera am Stativ befestigt gehabt und schon war die Venus auch auf dem Display der Kamera sichtbar. Durch die dichteren Wolken konnte ich zum Glück hier den Fokus schnell einstellen und dann folgte, einfach ein Foto nach dem Anderen. Dabei machte ich insgesamt 14 Fotos im Zeitraum von 16:58:17 Uhr bis 16:58:31 Uhr, denn mehr als diese 24 Sekunden hatte ich nicht. Die Venus verschwand nämlich dann anschließend direkt hinter den Wolken. Ich hatte wirklich Glück, dass das noch so gepasst hatte. Um den Anblick in Ruhe zu genießen, reichte die Zeit selbstverständlich nicht.

Nach der unteren Konjunktion wird die Venus dann ungefähr ab dem 13.01.2022 wieder am Morgenhimmel erscheinen. Auch die Phase der Venus wird wieder zunehmen, sodass sich vielleicht noch die ein oder anderen Gelegenheit ergeben wird, um die schöne Sichelgestalt der Venus mit dem Teleskop aufzunehmen. Die schönsten Aufnahmen sind natürlich mit Tagbeobachtungen möglich, aber das gestaltet sich mit der Arbeit schwierig und da müsste das Wetter am Wochenende gut sein. Mal sehen, ob sich eine Möglichkeit ergibt. Wer möchte, kann sich hier noch einmal die zahlreichen Fotos aus dem Jahr 2020 ansehen, wo ich auch schöne Aufnahmen am Taghimmel aufnehmen konnte.

 

 

 

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